Vegan unterwegs zu sein ist nicht schwierig, denn vegane Produkte haben es längst von dunklen Biomarkt-Ecken in große Supermarktregale geschafft. Mein Name ist Denise Cordes und ich habe 2015 den ersten veganen Camping Foodblog ins Leben gerufen. Seitdem veröffentliche ich gesunde und einfache vegane Rezepte, die auch im Campervan oder Wohnmobil gelingen.
In diesem Gastartikel nehme ich dich exklusiv für Canary Vibes einen Tag mit auf vegane Camping-Tour. Meine Rezepte sind vor allem auch für Vegan-Neulinge geeignet. Du bist bereits vegan unterwegs? Macht nichts, ich habe sicher auch für dich tolle Inspirationen für dein veganes Abenteuer im Campervan oder Wohnmobil.
Wichtig: Bitte beachte, dass das wilde Campen auf Lanzarote, bzw. den Kanaren, verboten ist und hohe Bußgelder mit sich zieht. Zum wilden Campen gehört unter anderem folgendes:
• Aufstellen von Möbel (z.B. Stühle, Tische) vor dem Fahrzeug
• Ausfahren/Aufstellen einer Markise
• Aufhängen von Wäsche an Gegenständen, die nicht zum Fahrzeug gehören (z.B. Palmen, Zäune)
• Aufbauen von Camps
• Entsorgen von Flüssigkeiten (z.B. Duschwasser, Grauwasser)
Die Polizei kontrolliert auch das Einhalten von Parkplätzen, die ausschließlich für Wohnmobile reserviert sind. Diese sind mit einer blauen Linie und einem Schild mit einer Zeitangabe markiert. Kleine Camper dürfen hier nicht stehen und die Zeit darf auch nicht überschritten werden.
Wir bitten dich, dich an die Regeln zu halten, um auch für die nächsten Camper den Platz zum freien Stehen zu erhalten. Wir haben schon oft beobachtet, dass immer mehr Plätze aufgrund von Fehlverhalten gesperrt wurden.
1. Vegane Campingküche: Vom Neuling zur Foodbloggerin
Dosen-Ravioli und Spaghetti mit Tomatensauce – wem das als Camping-Futter nicht genügt, der ist im veganen Camping Foodblog von mir genau richtig. Denn auf meinem Blog dreht sich alles um gesunde, vollwertige und vegane Ernährung, die auch unterwegs gelingt.
Als leidenschaftliche Bergsportlerin und passionierte Camperin reise ich seit vielen Jahren im VW-Bus oder Wohnmobil durch die Welt. In den Jahren 2019 und 2020 war ich Vollzeit mit Mann und Hund im Camper unterwegs und reiste in dieser Zeit durch Europa, Asien und Australien.
Mein veganes Abenteuer startete 2014. Denn als Neu-Veganerin war der Camping-Urlaub auf einmal eine echte Herausforderung. Ich hatte keine Ahnung, was ich kochen soll, wie es schmeckt und ob ich alles richtig mache.
Außer Spaghetti mit Tomatensauce oder Tofu auf Brot kam nicht viel auf den Campingteller. Nicht einmal Sojamilch gab es damals im Ausland zu kaufen.
Da ich auch vorher schon leidenschaftlich gern gekocht habe, kam schnell Frust auf. Und ich hatte das Gefühl, dass ich mich zu einseitig ernähre. Doch trotz aller Widrigkeiten war es mir eine echte Herzensangelegenheit weiter vegan zu leben – vor allem aus Tierliebe.
1.1 Vegan heißt nicht automatisch gesund
Heute weiß ich, dass eine vegane Ernährungsweise nicht nur unglaublich lecker sein kann und das Klima schützt, sondern auch eine der gesündesten Ernährungsweisen darstellt. Doch diese Erkenntnis kam erst Jahre später.
Mit meiner Ausbildung zum vegan chef & nutritionist an der renommierten Kochschule Plantbased Institutes habe ich meinen kulinarischen Horizont erweitert und mein Wissen über Ernährungslehre aufgebaut. Dieses Knowhow teile ich auf meinem Blog mit meinen Leser:innen.
Wer sich gesund und vegan ernähren möchte, sollte von verarbeiteten Lebensmitteln die Finger lassen. Denn die enthalten meist – wie auch omnivore Fertigkost – viel Salz, viel Fett und viel Zucker.
Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte dürfen täglich auf deinem Speiseplan stehen, genau wie Nüsse, Samen und natürlich viel frisches Obst und Gemüse.
Eine vegane Ernährung muss dabei nicht einmal teuer sein. Denn viele Produkte kann man auch selbst herstellen. Zum Beispiel Joghurt aus Cashewkernen, Nussmilch, Gemüsebrühepaste oder fermentiertes Gemüse – das schont den Geldbeutel und die Gesundheit.
2. Vegan im Campervan: Was brauche ich alles?
Wer vegan kocht, hat unterwegs allerdings noch ein anderes Problem. Aufwand, Produkte und Zubereitungsarten unterscheiden sich zum Teil erheblich von der heimischen Küche.
In der Regel stehen einem im Campervan ein Kocher oder maximal zwei Platten eines Gasherdes zur Verfügung. Der Abwasch sollte überschaubar bleiben und auch die Speisekammer ist eher eine Schublade als ein ganzer Raum.
Kurzum: Es herrscht wenig Platz und die Ausrüstung im Camper ist simpel.
Lesetipp: Mit Camper auf Lanzarote – Unsere Highlights auf der Insel
2.1 Must Have: Der Omnia-Backofen
Wer länger im Camper unterwegs ist, vermisst schnell ein paar Küchen-Gadgets wie Backofen, Spülmaschine oder Mixer. Doch auch dafür gibt es Ersatz.
Mit dem Omnia-Backofen*, quasi einer Schüssel zum Backen auf dem Camper-Gasherd, kannst du viele leckere Backofengerichte umsetzen. Ob Lasagne, Ofengemüse oder Kuchen. Das kleine Teil ist superleicht und unkompliziert in der Handhabung – perfekt für den Campervan.
Besonders unter Langzeitcamper ist der Omnia-Backofen deshalb sehr beliebt. Herzhafte Aufläufe und süße Kuchen gelingen darin ebenso, wie das morgendliche Aufbackbrötchen.
Auf meinem Blog findet Ihr viele vegane Rezepte für den Omnia-Backofen in einer eigenen Rubrik.
2.2 Vegane Zutaten: Das nehme ich im Campervan mit
Nicht nur die Geräte auch die Zutaten unterscheiden sich beim veganen Campen. Auf langen Reisen und vor allem im Ausland habe ich immer einen Vorrat an Tofu oder Tempeh im Campervan dabei. Den kannst du für so vieles benutzen und guten Tofu findest du im Ausland noch nicht überall.
Ob Tofu Scrambel zum Frühstück, Spaghetti Bolognese oder Laotischer Hackfleischsalat in vegan – Tofu ist vielseitig einsetzbar, liefert wertvolle Proteine und wird meist in Europa oder sogar Deutschland angebaut (Biomarkt). Somit ist guter Tofu auch nicht schlecht für die Klimabilanz.
Ansonsten habe ich immer sehr viele unterschiedliche Gewürze und spezielle Zutaten wie Nussmus in der Küchenschublade. Frisches Obst und Gemüse, Pflanzenmilch, Teigwaren oder Reis werden unterwegs gekauft.
Gut zu wissen: Auf den Kanaren findest du in den Supermärkten mittlerweile eine sehr gute Auswahl an veganen Produkten. Auch Bioläden gibt es immer mehr, wo du teilweise sogar unverpackte Lebensmittel bekommst.
Des Weiteren sind die Kanaren ein Paradies für frisches und lokales Obst und Gemüse. Viele tropische Früchte wie Avocados, Mangos und Bananen wachsen hier das ganze Jahr über, sodass du dich in der veganen Camperküche kreativ so richtig austoben kannst.
Organisatorisch muss ich flexibel sein: Oft bekomme ich nicht alle Zutaten und muss improvisieren. Und auch der Zeitaufwand soll gut geplant sein. Manchmal koche ich morgens schon Kartoffeln oder Gemüse vor, dass ich am Abend weiterverarbeiten möchte. Das spart mir dann am Abend Zeit, wenn ich hungrig vom Berg komme.
3. Ein Tag vegan im Campervan oder Wohnmobil: 3 einfache & leckere Rezepte für unterwegs
Für Camper:innen, die mal einen Tag vegan unterwegs sein möchten oder ihren Urlaub auf den Kanaren im Campervan planen, habe ich für Canary Vibes ein Tagesmenü mit drei ganz einfachen Gerichten zusammengestellt, die jeder nachkochen kann.
Dafür brauchst du keine speziellen Zutaten, keine lange Einkaufsliste und auch keine exklusive Kochausrüstung. Mit diesen drei einfachen Gerichten versorgst du deinen Körper mit allen wichtigen Nahrungselementen (Kohlenhydrate, Proteine, Fette, etc.), die du brauchst.
Vom thailändischen Curry bis zur deftigen Bauernpfanne – auf meinem Blog Vegane Campingküche findest du viele weitere vegane Rezepte.
Lesetipp: Mit Camper auf Gran Canaria – Unsere Erfahrungen und Highlights
3.1 Frühstück: 5 Minuten Frühstücks-Porridge mit frischem Obst
Wenn es draußen ungemütlich wird und du länger brauchst um aus dem Bett zu kommen, dann ist dieser Porridge mit Früchten genau das Richtige.
Haferflocken sind im Übrigen sehr gesund und liefern Zink (sehr gut in der Erkältungszeit), sind leicht verdaulich und halten lange satt. So startest du optimal versorgt in deinen Outdoor-Tag.
Das Obst kannst du natürlich saisonal variieren. Hier habe ich mich für ein Porridge mit Feigen und Kaki entschieden, oft kombiniere ich ihn aber auch mit frischen Beeren oder Kiwi.
Gut zu wissen: Auf den Kanaren hast du eine riesige Auswahl an saisonalen Früchten. Bananen sind zum Beispiel das ganze Jahr über saisonal und werden auf den Insel angebaut. Je nach Lage findest du auch fast das ganze Jahr über auf Bauernmärkten lokale Mangos, Papaya und auf manchen Inseln sogar Erdbeeren.
Zutaten für 2 Portionen für Frühstücks-Porridge mit Feige und Kaki
- 100 Gramm Haferflocken (die Zarten)
- 200 ml Hafermilch
- 3 frische Feigen
- 2 frische Kaki (Sharon)
- eine Handvoll Mandeln
- 1 Schuss Apfelsüße
- Zimt
- Optional etwas geschlagene vegane Sahne
Zubereitung
- Hafermilch in Topf erwärmen
- Topf vom Herd nehmen und die Haferflocken zusammen mit Apfelsüße und Zimt vorsichtig einrühren
- Ein bis zwei Minuten ziehen lassen – währenddessen das Obst schneiden
- Porridge in Schalen aufteilen mit Mandeln und geschnittenem Obst verzieren
- Optional noch etwas geschlagener Sahne hinzugeben
3.2 Lunch: Salat mit gebratenen Austernpilzen
Auch dieses Rezept ist ein echtes Blitz-Rezept für das weder viel Zeit noch ausgefallene Zutaten investiert werden müssen. Auch Koch-Skills brauchst du keine und dennoch ist der Salat sehr gesund und nährstoffreich.
Die Pilze sorgen außerdem für eine ordentliche Portion Protein – die kannst du als aktiver Mensch ja immer gut gebrauchen. In Kombination mit einer Scheibe Vollkornbrot bekommst du mit dieser leichten Mittagsmahlzeit alle wichtigen Nahrungsbestandteile, die dein Körper braucht und deine Campingküche ist ruckzuck wieder aufgeräumt.
Ach ja, schmecken tut das Ganze natürlich auch noch. Denn die Pilze kommen mit mediterranen Gewürzen in die Pfanne und der Salat darf in Balsamico-Senf-Dressing baden. So entstehen würzige Aromen auf dem Teller, die deinen Gaumen verzücken werden.
Zutaten für 2 Portionen für Wintersalat mit gebratenen Austernpilzen
Salat:
- 1 Salatkopf (z.B. Salat-Trio, alternativ geht auch eine fertige Salatmischung)
- 250 Gramm Austernpilze
- 1 rote Zwiebel
- 1 kleine Karotte
- 2 Tomaten
- ½ gelbe Paprika
- ½ Gurke
Dressing:
- 3 Esslöffel Olivenöl
- 2 Esslöffel Balsamico
- 2 Esslöffel Wasser
- 1 Teelöffel süßer Senf
- 1 Klecks mittelscharfer Senf
- 1 Spritzer Zitronensaft
- Salz, Pfeffer, Knoblauchpulver
- Thymian (nach Belieben)
- Rapsöl (oder anderes Pflanzenöl) für die Pfanne
Zubereitung
- Gemüse waschen
- Pilze putzen
- Zwiebel schälen und in Ringe schneiden
- Tomaten, Gurke, Karotte und Paprika in feine Stücke schneiden
- Rapsöl in der Pfanne erhitzen und Zwiebelringe und Austernpilze darin kross anbraten – mit Salz, Pfeffer, Knoblauchpulver und Thymian würzen
- Währenddessen den Salat zerkleinern und zusammen mit dem restlichen Gemüse in eine Schüssel geben
- Für das Dressing Olivenöl, Balsamico, Wasser und Senf miteinander vermischen, sowie mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken
- Das Senf-Dressing über den Salat geben und alles miteinander vermengen
- Salat auf zwei Tellern verteilen und mit den kross gebratenen Austernpilzen und Zwiebelringen anrichten
3.3 Dinner: Farfalle mit einfacher Tomatensauce
Nudeln mit Tomatensauce – das ist der Campingklassiker schlechthin. Und dennoch kann das ein sehr leckeres und vollwertiges Gericht ergeben, das zudem ruckzuck auf dem Campingtisch steht.
Abgerundet durch Cashew-Parmesan kommt außerdem eine gute Portion an Mineralien auf den Teller. Dieses Rezept überzeugt mit einer spielend einfachen Zubereitung, vielen frischen Zutaten und einer sehr schnellen Kochzeit. Überzeug dich selbst und lass es dir schmecken.
Zutaten für 2-3 Portionen für Farfalle mit einfacher Tomatensauce
- 300 Gramm Farfalle
- 500 Gramm frische Tomaten (klein geschnitten)
- 1 Teelöffel Tomatenmark
- 2 Esslöffel Semmelbrösel
- 100 ml Weißwein (vegan)
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- 1 bis 2 Teelöffel Würzmischung italienische Kräuter
- 1 Esslöffel Hefeflocken
- 1 halber Bund frisches Basilikum
Optional Cashewparmesan zum Besträuen (Cashewkerne im Mixer fein vermahlen und mit Hefeflocken würzen – ich habe immer welchen an Bord.
Zubereitung
- Farfalle im Topf kochen und anschließend abgießen
- Währenddessen Zwiebel und Knoblauch in feine Streifen bzw. Stücke schneiden
- 1 Esslöffel Olivenöl in einer Pfanne erhitzen
- Zwiebelstücke und Knoblauch kurz glasig darin andünsten
- Semmelbrösel und circa 2 bis 3 Esslöffel Weißwein dazugeben und für kurze Zeit andünsten
- Tomatenmark dazugeben und kurz anbraten
- Die frischen Tomatenstücke in die Pfanne geben und circa 10 bis 15 Minuten ohne Deckel köcheln lassen (Flamme etwas runterdrehen) – bei Bedarf Weißwein hinzugeben
- Mit italienischer Kräutermischung sowie Salz und Pfeffer würzen
- Farfalle zusammen mit 1 Esslöffel Olivenöl, der Tomatensauce sowie Hefeflocken in eine Schüssel geben und alles miteinander vermengen
- Mit frisch gehaktem Basilikum und Cashewparmesan (optional) servieren
Über die Autorin
Hi, ich bin Denise und blogge seit 2015 auf „vegane-campingkueche.de“. Seit vielen Jahren liebe ich das Reisen im VW-Bus und bruzzle, koche und backe auf Tour für mein Leben gern. Als passionierte Sportlerin, Naturliebhaberin und Kletterlehrerin lege ich Wert auf eine gesunde, vollwertige und tierleidfreie Ernährung, die gut für meinen Körper und den Planeten ist.
Auf meinem Blog findest du deshalb viele abwechslungsreiche, vegane Gerichte, die sowohl in meiner kleinen Van-Küche als auch zu Hause gelingen. Ob Tofu-Bolognese mit Cashewparmesan, Kuchen aus dem Omnia-Backofen, dekonstruierte Wraps oder eine deftige Bauernpfanne – auf „vegane-campingkueche.de“ findest du über 200 kostenfreie, vegane Rezepte für deinen nächsten Campingurlaub.
Natürlich sind auch Gemischt-Köstler:innen und Nicht-Camper:innen auf meinem Blog sehr herzlich willkommen! Komm mit auf eine kulinarische Reise – ganz ohne Dogma und erhobenen Zeigefinger! Bis bald auf Tour, deine Denise.