Auf La Palma ist am 19. September 2021 der Vulkan Tajogaite ausgebrochen. Die Eruption gilt seit 25. Dezember 2021 offiziell als beendet. In insgesamt 85 Tagen und 8 Stunden zerstörte der Vulkanausbruch eine der dichtbesiedelsten Zonen im Westen der kanarischen Insel La Palma, darunter mehr als 2.700 Gebäude.
1. Verlauf des Vulkanaufbruchs auf La Palma
Auf der kanarischen Insel La Palma begann am 11.06.2021 eine Erdbebenserie, auch seismischer Schwarm oder Cluster genannt, die auf vulkanische Aktivitäten zurückzuführen war. Dabei handelte es sich um eine Zone in der Cumbre Vieja, eine Vulkankette im Zentrum der Insel.
Die letzten Erdbebenserien, die auf diese Zone zurückzuführen sind, wurden 2017, 2020 und bereits in diesem Jahr aufgezeichnet, deren Hypozentren zwischen 20 und 30 Kilometern Tiefe lagen.
Die letzte Erdbebenserie unmittelbar vor dem Vulkanausbruch, begann am 11.06.2021 um 4.18 Uhr kanarischer Zeit (5.18 Uhr deutsche Zeit). Am 13. September wurden bereits mehr als 400 Erdbeben unterhalb des Vulkans in der Cumbre Vieja aufgezeichnet, die Hypozentren lagen zu diesem Zeitpunkt bereits bei rund 12 Kilometern Tiefe.
Auf Grund der Aufzeichnungen stellten die Wissenschaftler:innen des Vulkanologischen Instituts der Kanarischen Inseln (INVOLCAN) eine klare Veränderung der Vulkanaktivitäten fest, die auf die Bewegung der Magma im Inneren des Vulkans zurückzuführen sind.
In Zusammenhang mit Messwerten aus dem Jahre 2020, wo die Wissenschaftler:innen des INVOLCAN auf La Palma den größten Helium-3-Emissionswert der vergangenen 30 Jahre feststellten, und den immer häufiger auftretenden Erdbebenserien in dieser Zone, wurde der Regierung empfohlen, die Vulkanampel von Grün auf Gelb zu stellen.
Im Verlauf dieser Woche wurden die Bewohner:innen bereits darauf vorbereitet, dass sie sich auf eine spontane Evakuierung vorbereiten sollen. So auch die Angaben in der Vulkanampel in Stufe Gelb.
1.1 September 2021: Der Beginn der Eruption auf La Palma
Am 19. September stieg gegen 15.00 Uhr kanarischer Zeit der vulkanische Tremor stark an. Nur wenige Minuten später kam es um 15.12 Uhr zu einer Explosion, mit der die Eruption des Vulkanausbruchs von La Palma begann.
Die Erdoberfläche öffnete sich in Form von Spalten auf etwa 920 Höhenmetern im Ortsteil Tacande der Gemeinde El Paso. Die meisten Hypozentren der Erdbebenserie wurden 5 Kilometer südlicher der Ausbruchstelle registriert.
THE ERUPTION HAS JUST BEGUN IN LA PALMA. THESE IMAGES HAVE BEEN RECORDED BY INVOLCAN PERSONNEL #LaPalma #volcanology pic.twitter.com/twJwZfbAjw
— INVOLCAN (@involcan) September 19, 2021
Aus den Erdspalten traten mehrere Lavafontänen heraus, woraus sich zwei Lavaströme bildeten. Diese flossen mit einer Geschwindigkeit von 700 Metern pro Stunde bergab Richtung Westen, wo sich ein bewohntes Gebiet befand. Die Geschwindigkeit der Lava nahm immer mehr ab. Die Aschesäule war bereits nach einer Stunde 1.500 Meter hoch.
Die Vulkanampel wurde auf Rot gestellt und alle gefährdeten Gebiete wurden umgehend evakuiert.
Am 20. September öffnete sich eine weitere Spalte in der Erdoberfläche. Diese lag 700 Meter nördlich der ersten Ausbruchszone entfernt. Neue Evakuierungen wurden eingeleitet. Am 21. September wurde die Eruption intensiver und der Lavastrom hat am 22. September den Ort Todoque erreicht. Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits 5.700 Menschen evakuiert.
In den nächsten Tagen kam es zu einer sehr explosiven Phase des Vulkans, zu neuen Öffnungen in der Erdoberfläche und zu einem Kollaps des Vulkankraters, was zu einem Austritt sehr flüssiger Magma führte. Die große Lavazunge kam vor der Dorfkirche in Todoque zunächst zum Stillstand, die allerdings am 26. September wieder in Bewegung kam und am selben Tag die Kirche unter sich begrub.
?VÍDEO | El momento en que colapsa el campanario de la iglesia de Todoque al ser alcanzada por una colada de lava pic.twitter.com/ZDHsdYRFK1
— Cadena SER (@La_SER) September 26, 2021
Die Lavazunge näherte sich dem Meer. Da es in diesem Fall zu explosiven Prozessen kommen konnte, wurde in den betroffenen Orten San Brorodón, Marina Alta, Marina Baja und La Condesa eine Ausgangssperre verhängt.
In den letzten Tagen des Septembers kam es zu einer Ruhephase der Eruption, die durch eine Reaktivierung beendet wurde. Zudem erreichte die Lava das Meer und es bildete sich ein Lavadelta.
Amanece en La Palma y comienza a formarse un delta de lava que poco a poco gana terreno al mar. pic.twitter.com/KNg6jy5Y4K
— Instituto Español de Oceanografía (@IEOoceanografia) September 29, 2021
Am 30. September hat sich die Lavazunge auf einer Fläche von 338 Hektar ausgebreitet und dabei insgesamt 981 Gebäude beschädigt, 855 davon wurden komplett zerstört. Das Lavadelta war Ende September bereits mehr als 500 Meter breit und insgesamt 10 Hektar groß. Die Luftqualität von La Palma war zu dieser Zeit gut und befand sich in allen Parametern im grünen Bereich.
1.2 Oktober 2021: Die Lavazunge nimmt eine verheerende Größe an
Im Oktober kam es zu weiteren Öffnungen in der Erdoberfläche sowie zu neuen Eruptionsschlunden. Dies sorgte dafür, dass immer mehr Magma aus dem Erdinneren auf La Palma ausgetreten ist, sodass sich neue und und größere Lavaströme bildeten. Zudem kam es zu mehreren Kollapsen des Vulkankegels, was für eine strombilianische Eruption normal ist und zu weiteren Lavaströmen führte.
Die Explosivität des Vulkans auf La Palma nahm zwischenzeitlich mehrmals deutlich zu und stabilisierte sich wieder. Zudem kam es am Hauptkrater mehrmals zum Überlaufen der Magma, wobei plötzlich Unmengen an Material ausgetreten sind.
En estas imágenes de @involcan
se puede observar un desbordamiento de lava en la boca de emisión inferiorLa última hora de lo que ocurre en La Palma, con @RTVECanarias, @ArchipielagoRNE y https://t.co/JnC7APIetZhttps://t.co/YJ79fKY4Yupic.twitter.com/4F33Ibco0r
— RTVE Noticias (@rtvenoticias) October 23, 2021
Zwischenzeitlich nahm die vulkanische Aktivität so stark zu, sodass die Lavafontäne eine Höhe von 600 Metern erreichte. Die Höhe der Asche- und gassäule erreichte zwischenzeitlich 3.500 und 4.500 Meter Höhe.
Im Verlauf des Oktobers kam es durch den Ausstoß von Asche und Schwefeldioxid auf La Palma zwischenzeitlich zu einer deutlichen Verschlechterung der Luftqualität. Auf Grund dessen wurde das Tragen einer FFP2 Maske dringend empfohlen und die Wohnungen nur in dringenden Fällen zu verlassen.
Zudem erreichte die Schwefeldioxidwolke im Oktober die Karibik, wo die Menschen aufgefordert wurden, zur Sicherheit eine FFP2 Maske zu tragen.
Der Flugverkehr war die meiste Zeit im Oktober in Betrieb, nur selten musste dieser eingestellt werden.
Die Lavaströme auf La Palma vermehrten und vergrößerten sich durch die neuen Öffnungen und das Überlaufen des Hauptkraters. Beeindruckende Bilder zeigten, dass riesige Felsbrocken mit einer Geschwindigkeit von mehr als 50 Metern pro Stunde über die flüssige Lava transportiert wurden.
#ErupcionLaPalma
Octubre 9, continúa la actividad efusiva del volcán #CumbreVieja en #LaPalma #Canarias #España ??
Las coladas de lava continúan su lento pero incesante avance en la isla La Palma ?
Créditos ? @involcan pic.twitter.com/BZTLlLB391— Geól. Sergio Almazán (@chematierra) October 9, 2021
Am 14. Oktober hat einer der Lavaströme den Fußballplatz in La Laguna und einen Supermarkt unter sich begraben. Später erreichten die Lavaströme den Ortskern von La Laguna, sodass bis Ende des Monats fast alle Gebäude in diesem Ort zerstört wurden.
Auch die großen Mengen an schwarzen Vulkanstaub, die der Vulkan auf La Palma ausspuckte, verursachte im Oktober bereits Probleme für die Bevölkerung. Ganze Dörfer, die seit dem 19. September in der Nähe des Vulkanausbruchs liegen und nicht von der Lava zerstört wurden, sind unter der Asche begraben.
An einigen Stellen erreichten die Lavaströme Mitte Oktober bereits eine Breite von 1,25 Kilometer, die sich bis zum Ende des Monats auf rund 3 Kilometer erweiterte. Zudem haben sich innerhalb der Lavaströme, die an der Oberfläche erhärteten, Lavaröhren gebildet. Durch diese Lavaröhren wurde flüssige Lava auf natürliche Weise zum Meer kanalisiert.
Bis Mitte Oktober mussten rund 6.400 Menschen wegen des Vulkanausbruchs auf La Palma evakuiert werden. In der ersten Phase der Eruption waren es 5.700 Menschen, weitere 700 wurden am noch vor dem 15. Oktober evakuiert. Zu diesem Zeitpunkt bedeckte die Lava eine Fläche von 732 Hektar und begrub bereits 1.817 Gebäude unter sich. Ende des Monats hat die Lava eine Landfläche von 963,73 Hektar bedeckt und rund 2.532 Gebäude unter sich begraben, rund 231 Hektar und 715 Gebäude mehr als zwei Wochen zuvor.
Am 20. Oktober 2021 und einen Monat nach Beginn der Eruption hieß es bereits, dass dieser Vulkanausbruch der schädlichste aller historischen Ausbrüche auf der Insel La Palma sei.
Im Verlauf des gesamten Monats blieb die seismische Aktivität erhalten und es wurden einige spürbare Erdbeben registriert. Das stärkste Erdbeben wurde am 30. Oktober 2021 um 07.24 Uhr registriert. Dieses ereignete sich ein mit der Stärke von 5,0 (mbLg) südwestlich der Gemeinde Villa de Mazo in einer Tiefe von 35 Kilometern.
1.3 November 2021: Der Vulkanausbruch auf La Palma bleibt unberechenbar
Im November blieb der Vulkan auf La Palma aktiv und verzeichnete hin und wieder intensive Ausstöße und hörbare Explosion, die durch eine intensive Entgasung verursacht wird. Generell aber stieß der Vulkan im November weniger Lava aus, sodass die Eruption als stabil eingestuft wurde. Zudem hatte der Vulkan seine Aktivität vom Hauptkegel auf den Nebenkegel verlagert, da nur noch aus diesem Lava ausgetreten ist.
Das National Geographic Institute (IGN) berichtete im Verlauf des Novembers, dass der vulkanische Tremor ein mittleres bis hohes Niveau hatte, mit sich verstärkenden Impulsen. Der Vulkan verzeichnete weiterhin einen Rückgang der verschiedenen Parameter (Schwefeldioxidgehalt, Deformation, Seismizität usw.), aber die Wissenschaftler:innen warnten weiterhin, dass es noch zu früh sei, um von einem Ende der Eruption zu sprechen.
Zudem kam es auf La Palma zu weiteren Kollapsen des Hauptkegels. Am 28. November 2021 entstand gegen 03.00 Uhr nordöstlich des Hauptkegels des Vulkans ein neuer Eruptionsschlund, der pyroklastisches Material ausgestoßen und den Lavaströmen weiteres Material zugeführt hat.
En las imágenes grabadas a las 18.00 hora canaria se puede observar en detalle la fuente de lava / In the images recorded at 6:00 p.m. Canarian time, the lava fountain can be seen in detail pic.twitter.com/o7etAIcNk2
— INVOLCAN (@involcan) November 28, 2021
Des Weiteren hat das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln (INVOLCAN) südlich des Hauptkegels eine neue Öffnung in der Erdoberfläche bestätigt, aus der ebenso Lava ausgetreten ist, woraus sich ein neuer Lavastrom gebildet hatte.
Zwischenzeitlich lag die Höhe der Aschesäule bei 3.700 Metern.
Die Lavaströme blieben im November weiterhin in Bewegung, obwohl sie teilweise zum Stillstand kamen. Der Großteil des noch ausgestoßenen Materials floss auf die zentrale Fläche des bereits bestehenden Lavafelds, sodass es zu nahezu keine zusätzlichen Schäden kam.
Am 10. November erreichte ein weiterer Lavastrom das Meer. Somit bildete sich vor dem Strand Playa de Los Guirres ein neues Lavadelta, welches sich mit dem bereits bestehenden Lavadelta verbunden hat. Am 22. November hat ein weiterer Lavastrom das Meer erreicht. Die Lavadeltas wurden in diesem Monat immer größer, da frische Lava durch die bereits erstarrten Lavaströme ins Meer kanalisiert wurde.
Auch im November kam es zwischenzeitlich zu sehr schlechten Werten der Luftqualität, sodass das Tragen einer FFP2 Maske dringend empfohlen wurde. Zudem wurde empfohlen, auf Grund der schlechten Luftqualität auf Aktivitäten im Freien zu verzichten und sich bestenfalls in geschlossenen Räumen aufzuhalten.
Realizando medidas para estimar la emisión de SO2 en patrullera @guardiacivil. La boca principal vuelve a tener actividad esta mañana / Carrying out measurements to estimate SO2 emissions in @guardiacivil patrol boat. The main vent is back in activity this morning pic.twitter.com/VTnelNIXKI
— INVOLCAN (@involcan) November 30, 2021
Der Ausstoß von Schwefeldioxid (SO2) ist im November auf 30.000 bis 49.999 Tonnen pro Tag angestiegen. Der Anstieg des SO2 war zu diesem Zeitpunkt zusammen mit dem Auftreten neuer Eruptionsschlote und eines weiteren Lavastroms sowie der Zunahme von Beben und Seismizität ein Hinweis darauf, dass der Vulkanausbruch noch einige Zeit andauern könnte.
Anfang November kam es zu einer Zunahme der seismischen Aktivitäten. Im Verlauf des gesamten Monats kam es zu mehreren deutlich spürbaren Erdbeben, die sogar an manchen Orten auf Teneriffa und La Gomera wahrzunehmen waren. Die drei stärksten Erdbeben im November lagen bei 5,0 (mbLg).
Die Hypozentren der Erdbeben, die mit dem Vulkanausbruch auf La Palma im Zusammenhang stehen, wurden in zwei Gruppen unterteilt. Die eine Gruppe ereignete sich in Tiefen zwischen 10 und 15 Kilometern, die andere Gruppe wurde in Tiefen von mehr als 30 Kilometern registriert.
Am 30. November 2021 wurden auf La Palma mehr als 330 Erdbeben registriert, die mit dem vulkanischen Prozess in Verbindung stehen. Dies ist der Rekord seit Beginn der Eruption am 19. September 2021.
?#ErupcionLaPalma
▶️ 341 terremotos, 12 sentidos. El máximo hasta ahora
▶️ 334 a profundidades 8-17 km (resto > 20 km)
▶️ Mayor magnitud ayer: 4.8 mbLg a 37 km
▶️ Tremor niveles medios (con pulsos intensificación)
▶️ Altura columna 8:45 UTC: 5.200 masl
?https://t.co/UR5Lt04UcG pic.twitter.com/YN9znPzocO— IGN-CNIG (@IGNSpain) December 1, 2021
Im November kamen zu den verheerenden Auswirkungen der zerstörerischen Lavaströme ungünstige Wetterereignisse hinzu. Regenfälle und Sturmböen, die die Kanarischen Inseln heimgesucht haben, haben große Schäden angerichtet. Da die Asche, die sich in der umliegenden Landschaft abgelagerte, sich mit Wasser vollgesaugt hatte, gewann sie an Masse und Gewicht, wodurch es zu Beschädigungen und Bränden an den Stromleitungen kam.
Auch kam es im November wieder zu Ausfällen des Flugverkehrs auf La Palma und teilweise auch auf La Gomera und Teneriffa.
Mitte November bedeckte die Lava eine Fläche von 1.042,1 Hektar und begrub zu diesem Zeitpunkt 2.623 Gebäude unter sich. Ende des Monats war von der Lava eine Fläche von 1.134,82 Hektar betroffen und begrub knapp 2.700 Gebäude unter sich. Das südliche Lavadelta hatte Ende November eine Größe von 43,46 Hektar, das nördliche Lavadelta hatte eine Größe von 5,05 Hektar. Die maximale Breite zwischen den Lavaströmen lag bei 3.350 Metern.
Im November gingen die Expert:innen bereits davon aus, dass der Vulkanausbruch vielleicht sogar den 84-tägigen Ausbruch des Tehuya (1646) übertreffen könne, den längsten Ausbruch der letzten 500 Jahre auf La Palma.
1.4 Dezember: Das Ende des Vulkanausbruchs auf La Palma
Im Dezember und somit letzten Monat des Vulkanausbruchs auf La Palma deutete der eruptive Prozess anfangs nicht auf ein Ende hin. Die Aktivität konzentrierte sich hauptsächlich auf die Nordostflanke, wo die Ansammlung von pyroklastischen Material zur Bildung eines Kegels mit strombolianischer und effusiver Aktivität geführt hatte und aus dem Lavaströme aufgetreten sind.
Zudem gab das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln (INVOLCAN) die Entdeckung einer neuen Spalte am Vulkan in der Cumbre Vieja auf La Palma bekannt. Diese wurde westlich des Friedhofs von Las Manchas entdeckt.
Nueva fisura al oeste del cementerio de Las Manchas a las 18.30 hora canaria / New fissure west of the Las Manchas cemetery at 6.30 pm Canarian time pic.twitter.com/okiLoyaEbL
— INVOLCAN (@involcan) December 4, 2021
Mehrere Emissionszentren waren zu dieser Zeit im südöstlichen Teil des Hauptkegels aktiv, mit sporadischen Impulsen strombolianischer Aktivität und Ascheemissionen. Risse und Brüche im oberen Teil des zweiten (neuen) Vulkankegels (Sekundärkegel) haben seine Morphologie verändert und zu kleinen Erdrutschen im Inneren und in den angrenzenden Kratern geführt.
Anfang Dezember wurde auch eine Reaktivierung des südlichen Lavastroms registriert, der hinter dem Montaña Cogote verlief und sich auf das Gebiet von La Majada zubewegte. Dieser Lavastrom ist in die Wasserscheide zwischen Tazacorte und Los Llanos de Aridane eingedrungen, um sich mit dem Strom 9 zu vereinigen und so zum Lavadelta zu fließen. Der Lavastrom hat in 36 Stunden 60 Gebäude zerstört.
Anfang Dezember ereignete sich mit 400 aufgezeichneten Erdbeben die größte Serie seit Beginn der Erdbebenserie am 11. September. Das stärkste Erdbeben im Dezember lag bei einer Stärke von 4,2 (mbLg) und ereignete sich in 11 Kilometern Tiefe.
Zwischen dem 7. und 12. Dezember lag die Seismizität in einem mittleren Niveau niedrig, ebenso wie der Tremor, der sich auf niedrigem Niveau bewegte.
Nach 85 Tagen hat der Vulkan auf La Palma am 12. Dezember eine plötzliche und überwältigende Reaktivierung verzeichnet. Es gab laute Explosionen, die aus großer Entfernung zu hören waren, und eine riesige Aschesäule, die in große Höhen aufstieg.
Neben dem Getöse, den Explosionen und der Asche konzentrierten sich die Wissenschaftler:innen am 12.12.2021 auf den Auswurf großer vulkanischer Bomben aus dem Hauptkegel. Dies war ein weiteres Zeichen dafür, dass der Abwärtstrend der Eruption gebrochen sei, der sich seit Tagen von einer ruhigeren Seite zeigte.
Demnach gab es am 13. Dezember noch keine ausreichenden Anzeichen für eine Erschöpfung, um ein nahes Ende zu bestätigen.
Enorme bomba volcánica rodando por la ladera suroeste del edificio volcánico, 16.45 hora canaria / Huge volcanic bomb rolling down the southwest slope of the volcanic edifice, 4:45 pm Canarian time pic.twitter.com/DvtIarUTtP
— INVOLCAN (@involcan) December 13, 2021
Am 13. Dezember hat der Vulkan auf La Palma wieder starke explosive Aktivität gezeigt. An diesem Morgen waren mehr als 30.000 Menschen wegen der Gase des Vulkans in ihren Häusern eingeschlossen. Diese Gase haben auch Wissenschaftler:innen und die Guardia Civil in Alarmbereitschaft versetzt, da die Gase sogar Tiere im südlichen Teil des Vulkans getötet haben.
Am Abend des 13. Dezember ist die Aktivität des Vulkans auf La Palma plötzlich auf ein Minimum gesunken. Eine derartige ruhige Phase gab es seit Beginn der Eruptionen nicht. Diese kam genauso überraschend wie der Beginn der Eruption. Das Tremorsignal des Vulkans, das für die Bestimmung seiner Aktivität ausschlaggebend ist, verschwand an diesem Montagabend gegen 21.30 Uhr.
1.5 Die Eruption auf La Palma ist beendet
Seit Montag, den 13. Dezember 21.30 Uhr, gab der Vulkan, der 12 Wochen zuvor innerhalb der Vulkankette Cumbre Vieja ausgebrochen war, kein Lebenszeichen mehr von sich.
Die Begeisterung hielt sich jedoch in Grenzen, denn die Geschichte erinnert uns daran, dass der Vulkan San Juan (1949) mehrere Tage lang inaktiv war, um später wieder aktiviert zu werden. Unter anderem aus diesem Grund hat die Direktorin des Nationalen Geographischen Instituts (IGN) auf den Kanarischen Inseln am 15. Dezember eingeräumt, dass der Vulkan auf La Palma nach den Beobachtungen an der Oberfläche und den Messsystemen eine sehr niedrige Phase und Erschöpfung durchläuft.
El volcán de La Palma, cuya erupción se ha dado hoy por finalizada oficialmente, tiene un edificio volcánico de unos 200 m de altura sobre su base, con una altitud total de aproximadamente 1100 msnm, en torno a una fisura eruptiva visible desde el cielo, con al menos 6 cráteres. pic.twitter.com/hvrud81Tp3
— INVOLCAN (@involcan) December 25, 2021
Die Indikatoren müssten bis zum 23. oder 24. Dezember so bleiben, damit der Ausbruch als beendet betrachtet werden kann. Eine Reaktivierung war zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen.
Da es zu keiner negativen Veränderung der Indikatoren gab, wurde die Eruption des Vulkans auf La Palma am 25. Dezember 2021 als beendet erklärt.
2. Der Vulkanausbruch auf La Palma in Zahlen
- 85 Tage und 8 Stunden Eruption
- 1.218,19 Hektar Lavaströme/Lavafeld
- 68,90 Kilometer Perimeter des Lavafelds
- 150 Millionen Kubikmeter ausgespucktes Material
- 50 Hektar neue Landfläche im Meer (Lavadelta)
- 200 Meter hoher Vulkankegel
- 1.100 Meter über dem Meeresspiegel
- Mehr als 7.000 evakuierte Menschen
- 2.329 direkt betroffene Menschen
- 1.676 zerstörte Gebäude
- 370,07 Hektar zerstörte Plantagen
- 73,8 Kilometer zerstörte Straßen
3. Lavastrom und betroffene Gebäude auf La Palma
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Mehr Informationen4. Die Kanaren Vulkanampel – Was ist das?
PEVOLCA ist die Abkürzung für einen vulkanischen Notfallplan der Kanarischen Inseln, der vom Generaldirektor für Sicherheit und Notfälle auf den Kanaren verwaltet wird. Dieser Notfallplan dient dazu, Präventionsmaßnahmen vorzunehmen, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten.
Da es sich um eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen handelt, um die Menschen vor einem Vulkanausbruch zu schützen, wurde ein weltweites Warnsystem eingeführt, welches, basierend auf vier Farben, für die Bevölkerung einheitlich und leicht verständlich dargestellt wird, die sogenannte Vulkanampel.
Eine Vulkanampel besteht aus 4 verschiedenen Warnstufen, die auf die aktuellen Vulkanaktivitäten hinweisen und den Bewohner:innen einen Hinweis darauf geben, worauf sie sich einstellen, beziehungsweise wie sie sich in der jeweiligen Warnstufe verhalten müssen.
Warnstufe | Verhalten der Bevölkerung | Vulkanische Aktivität |
---|---|---|
Grün | • alle Aktivitäten können normal ausgeführt werden • die Bevölkerung sollt ihre Umgebung kennen und sich informieren, wie sie sich verhalten sollen, wenn eine vulkanische Aktivität droht • es besteht keine Gefahr | • alle Parameter sind im normalen Bereich |
Gelb | • die Bevölkerung muss auf alle Informationen der Behörden achten • Vorbereitung für eine eventuelle Evakuierung treffen | • zunehmende Erdbeben, Ausstoß von Gasen und Verschiebung der Erdoberfläche • Vulkanausbruch ohne Gefahr für die Bevölkerung |
Orange | • Beginn einer präventiven Evakuierung • die Bevölkerung soll sich für Notfälle den Behörden zur Verfügung stellen | • alle Parameter deuten auf einen unmittelbaren Vulkanausbruch hin • Vulkanausbruch ohne Gefahr für die Bevölkerung |
Rot | • komplette Evakuierung der betroffenen Zonen • aktiver Einsatz der Rettungskräfte | • Vulkanausbruch mit niedriger Gefahr für die Bevölkerung • Vulkanausbruch mit hoher Gefahr für die Bevölkerung, wichtigen Infrastrukturen sowie für die Natur • starker Vulkanausbruch mit schwer einzuschätzendem Verhalten |
Zudem zielt die Vulkanampel darauf ab, eine koordinierte, schnelle, wirksame und effiziente Reaktion zu gewährleisten, sodass die zuständigen Behörden wie Rettungskräfte und Polizei sich entsprechend auf seismo-vulkanische Krisen vorbereiten können.
Zudem zielt die Vulkanampel darauf ab, eine koordinierte, schnelle, wirksame und effiziente Reaktion zu gewährleisten, sodass die zuständigen Behörden wie Rettungskräfte und Polizei sich entsprechend auf seismo-vulkanische Krisen vorbereiten können.
5. Ist ein Urlaub auf La Palma trotz Vulkanausbruch sicher?
Der Vulkanausbruch gilt als beendet. Nun heißt es für die einheimische Bevölkerung, die Schäden zu beseitigen, den Schmerz zu verarbeiten und einen Neuanfang zu beginnen.
Seit 24. Dezember 2021 ist ein Urlaub auf der gesamten Insel wieder sicher. Ein nachhaltiger Urlaub auf La Palma ist gerade in diesen Zeiten wichtig, da der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle ist.
Dennoch sei beachtet, dass in der betroffenen Zone, die sich im Aridane-Tal befindet, weiterhin giftige Gase austreten. Daher solltest du unbedingt die Anweisungen und die Empfehlungen der Sicherheitskräfte und Behörden vor Ort beachten. Zudem ist das Betreten der Sperrzonen streng verboten und wird mit sehr hohen Bußgeldern geahndet.
6. Nicht der erste Vulkanausbruch auf den Kanaren
Die Kanarischen Insel sind allersamt vulkanischen Ursprungs, demnach sind sie von Vulkanen übersät, doch die meisten Vulkanausbrüche fanden vor der Besiedelung der Kanaren statt.
Seit Beginn der Aufzeichnungen gab es aber auch mehrere Vulkanausbrüche, als bereits Menschen auf den kanarischen Inseln lebten, so sah beispielsweise Christoph Kolumbus Ende des 15. Jahrhunderts einen feuerspuckenden Berg, der mit Schnee bedeckt war. Vermutlich handelte es sich um den Vulkan Pico Viejo auf Teneriffa, der sich neben dem Pico del Teide befindet, denn dieser brach in diesem Zeitraum aus.
Auch der Vulkanausbruch von Garachico auf Teneriffa ging in die kanarische Geschichte ein, dort wurde Anfang des 18. Jahrhunderts ein komplettes Dorf unter der herunter fließenden Lava begraben. Die erstarrten Lavaflüsse sind bis heute noch zu sehen.
In der jüngsten Geschichte gab es auf den kanarischen Inseln insgesamt 3 Vulkanausbrüche, darunter zwei auf La Palma und eine Eruption auf der kleinen Kanareninsel El Hierro.
6.1 Vulkanausbruch vom Vulkan San Juan auf La Palma
Im Juni 1949 brach der Vulkan San Juan im Süden von La Palma aus. Die Eruptionen erstreckten sich auf dem Bergkamm Cubre Vieja mit drei Öffnungen über eine rund vier Kilometer lange Spalte. Die Eruptionen fanden in dem Zeitraum vom 24. Juni bis zum 30. Juli 1949 statt.
Aus den Eruptionen des Vulkans San Juan entstand mit der Öffnung der Erdspalte LLano del Banco, die sich oberhalb von San Nicolás befindet, von rund 21km² Größe neues Land, da die Lava bis ins Meer floss. Heute befindet sich auf diesem neuen Land La Bombilla, der Leuchtturm Faro de Punta Lava und mehrere Bananenplantagen.
Durch diesen Vulkanausbruch und den damit verbundenen Erdbeben wurden viele Häuser beschädigt, wovon rund 300 Familien ihre Häuser sowie ihre landwirtschaftliche Existenzgrundlage verloren. Über 1.000 Menschen mussten wegen des Lavastroms zu dieser Zeit evakuiert werden.
6.2 Vulkanausbruch vom Vulkan Teneguía auf La Palma
Im Oktober 1971 brach der Vulkan Teneguía aus, der sich am südlichen Ende des Bergkammes Cumbre Vieja in der Gemeinde Fuencaliente de La Palma befindet. Oberhalb des Vulkans Teneguía liegt der Vulkan San Antonio, an dem sich auch das Besucherzentrum mit Informationen über den Vulkanausbruch von 1971 und Vulkanismus auf den Inseln befindet.
Die gesamte Eruptionsmasse lag bei schätzungsweise 43 Millionen Kubikmetern Volumen, deutlich weniger, als beim aktuellen Vulkanausbruch auf La Palma. Mehrere Lavaströme flossen innerhalb von 3,5 Wochen bis ins Meer, die erstarrte Lava schuf rund 29 Hektar neues Land.
Leider verstarben bei diesem Vulkanausbruch von 1971 zwei Menschen an Erstickung durch CO2 -Gase, die sich in Geländesenken ansammelten.
6.3 Vulkanausbruch vom Unterwasservulkan El Discreto auf El Hierro
Im Jahre 2011 kam es auf der kleinen Kanareninsel El Hierro zu einem Ausbruch eines Unterwasservulkans, die Eruptionen fanden im Süden vor dem Küstenort La Restinga statt. Rund 3,5 Kilometer von der Küste entfernt, trat in 750 Metern Tiefe Lava aus, die mit den Eruptionen verbundenen Erdbeben waren auf El Hierro deutlich zu spüren, so erreichten sie eine Stärke von über 4,5 auf der Richterskala.
Das Meer begann vor La Restinga an zu brodeln, Gasblasen und Pyroklasten flogen über die Meeresoberfläche und alle Lebewesen starben durch das schwefelhaltige Wasser und trieben an der Oberfläche. Die 600 Einwohner:innen von La Restinga wurden evakuiert, kurze Zeit später konnten sie wieder zurück.
Insgesamt 7 Monate lang traten schätzungsweise 145 Millionen Kubikmeter Lava aus dem Unterwasservulkan aus, ein grüner Teppich breitete sich viele Monate im Bereich der Eruption auf der wasseroberfläche aus und der Gipfel liegt mittlerweile 100 Meter unter der Meeresoberfläche. Der neue Vulkan wurde El Discreto (dt.: Der Unauffällige/ oder Heimliche) getauft.
7. Wann muss mit dem nächsten Vulkanausbruch auf den Kanaren gerechnet werden?
Nun, wie du bereits erfahren hast, sind die vulkanischen Aktivitäten auf den Kanaren ganz und gar nicht erloschen. Vulkanologen gehen davon aus, dass auf den Kanareninseln Teneriffa, La Palma und El Hierro in der Zukunft am ehesten mit Vulkanausbrüchen zu rechnen sei.
Wie du bereits im vorherigen Kapitel gelesen hast, hatte der Vulkanologe Javier Almendros* mit der Aussage recht, dass „es sehr wahrscheinlich ist, dass ein Inselbewohner von La Palma oder El Hierro mindestens einen Ausbruch in seinem Leben erlebt“. Nun gibt es auf La Palma sogar Menschen, die mit dem aktuellen Vulkanausbruch bereits 3 verschiedene Vulkanausbrüche in ihrem Leben auf nur einer kanarischen Insel miterlebt haben.
*Javier Almendros, Vulkanologe am Andalusischen Forschungsinstitut für Geophysik und seismischen Katastrophenschutz an der Universität Granada.
Gut zu wissen: Das kanarische Archipel ist vulkanischen Ursprungs, die sieben großen Inseln sind daher durch zahlreiche Eruptionen entstanden und es werden in Zukunft noch weitere kleine Inseln entstehen. Daher wurde beschlossen, dass die seismischen und vulkanischen Aktivitäten sowohl auf den Inseln als auch auf dem Meeresgrund innerhalb des gesamten Archipels untersucht und überwacht werden, da nicht auszuschließen ist, dass es zu neuen Eruptionen kommen kann.
In den vergangenen 500 Jahren wurden auf den Inseln Teneriffa, La Palma und El Hierro die meisten seismischen und vulkanische Aktivitäten festgestellt, aber auch auf Lanzarote wurden vulkanische Aktivitäten verzeichnet, so Arnau Folch, Forschungsprofessor der CSIC, der sich auf Simulationen vulkanischer Prozesse und Naturgefahren spezialisiert hat.
Seit dem 15. Jahrhundert wurden insgesamt 16 Vulkanausbrüche auf den kanarischen Inseln verzeichnet, wovon sich acht auf La Palma ereigneten, fünf auf Teneriffa, zwei auf Lanzarote und einer auf El Hierro, der jüngsten der kanarischen Inseln. Laut Statistik ist daher mit einer neuen Eruption auf Teneriffa und La Palma zu rechnen.
Allerdings sei es unmöglich zu wissen, wann es zum nächsten Ausbruch auf den Kanaren kommt. Wie bereits im Kapitel Wie kam es zum Vulkanausbruch auf La Palma? erwähnt, deuteten Aufzeichnungen schon längerfristig auf einen Vulkanausbruch in naher Zukunft auf La Palma hin. Zwar waren diese Werte erst eine Woche vor Ausbruch eindeutig, dennoch war es zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar, wann es zu einer tatsächlichen Eruption kommt.
Wir müssen uns also auf die Überwachung der Wissenschaftler:innen verlassen. Ereignet sich eine Erdbebenserie, die mit weiteren Beobachtungsdaten abgeglichen wird, wird der Katastrophenschutz alarmiert.
Wie die jüngsten Ereignisse zeigen, funktionierte dieses Warnsystem hervorragend und alle Bewohner:innen wurden rechtzeitig und in kurzen Abständen über die aktuelle Situation informiert.
Was aber auch zu beobachten war, ist, dass die Natur mit Analysen, Berechnungen, Notfallplänen und Prognosen nicht zu 100% berechenbar ist.
7.1 Vulkanische Aktivitäten auf Teneriffa
Der größte Vulkan der Kanaren und zugleich die höchste Erhebung Spaniens, ist der 3.718 Meter hohe Pico del Teide, der sich auf der Insel Teneriffa befindet. Dieser zentral gelegene Vulkan ist nicht erloschen, seismische und vulkanische Aktivitäten bestehen noch.
Vulkanische Aktivitäten, die denen auf La Palma ähneln, wurden allerdings überwiegend nördlich von La Esperanza, Las Cañadas und im westlichen Teil von Chinyero aufgezeichnet, vulkanische Aktivität stehen jedoch nicht unmittelbar bevor, so Arnau Folch.
Die Aufzeichnungen der vulkanischen Aktivitäten deuten auf strombolianische oder effusive, gewaltlose Ausbrüche hin, allerdings seinen stärkere Ausbrüche nicht ganz ausgeschlossen, da der Montaña Blanca, der sich neben dem Pico del Teide befindet, Merkmale aufweist, die auf eine starke Eruption hindeuten.
7.2 Die Kanaren sind wie Hawaii
Die Kanaren sind in Bezug auf die Entstehung und die vulkanischen Aktivitäten mit Hawaii vergleichbar. Laut Arnau Folch, Forschungsprofessor der CSIC, sind bei beiden Inselgruppen die vulkanischen Aktivitäten auf Bewegungen des oberen Mantels unter der Erdkruste zurückzuführen. Die meisten Erdbeben auf den Kanaren werden demnach durch die Bewegung der Magma verursacht.
Zudem weist Folch darauf hin, dass Vulkanausbrüche im Westen wahrscheinlicher sind, da sich die Magma im Mantel unter der Erdkruste in diese Richtung fortbewegt. Somit ist mit erhöhten Aktivitäten auf den westlichen Insel der Kanaren zu rechnen, darunter, wie bereits erwähnt, Teneriffa, La Palma und El Hierro.
Allerdings sei mit dieser Theorie die vulkanische Aktivität der östlich gelegenen Insel Lanzarote nicht zu erklären.
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